Was ist TEN?

TEN ist die Abkürzung für "Traditionelle europäische Naturheilkunde".
Im Therapiekonzept der TEN geht es darum, durch Gespräche und Diagnoseverfahren (wie zum Beispiel: Irisdiagnose, Zungen- und Pulsdiagnose, Temperamentenlehre, Signaturenlehre) die Beschwerden zu erkennen und zu verstehen und durch eine ganzheitliche und individuelle Therapie die Selbstheilungskräfte zu mobilisieren.
Die Therapie beinhaltet je nach Krankheit unterschiediche Elemente der klassischen TEN:
 
  • Traditionelle Arzneimittel 
  • Manuelle Therapieformen
  • Ernährungstherapie
  • Ab- und Ausleitungsverfahren 
 
 
Geschichte der TEN:
 
Die Traditionelle Europäische Naturheilkunde ist ein in Europa entstandenes Medizinsystem.
Durch das Erbe der Ägypter und den Einfluss der griechischen Philosophen wird die Heilkunst stark von Philosophie und Ethik geprägt. 
400 v.Chr. formulierte Hippokrates die für die TEN bis heute gültige Vier-Säfte-Lehre (Humorallehre), mit der die menschliche Physiologie und Pathophysiologie systematisch erklärt wird. 
Im 2. Jahrhundert n. Chr. fasste der griechische Arzt Galenos von Pergamon die Humorallehre in eine schriftlich-verbindliche Form, die gut ausgebildetete griechische Ärzte in ganz Europa erfolgreich anwendeten. Die galenische Lehre blieb bis ins 19. Jahrhundert prägend für die Medizin.
Im 16. Jahrhundert brachte Paracelsus Bewegung in die galen-fixierte Medizin durch das Beschreiben der Gesetzmässigkeiten des Zusammenspiels von Mikrokosmos (Mensch) und Makrokosmos (Umwelt).
Im 18. Jahrhundert bekam das modern-wissenschaftliche Denkmodell zunehmend Einfluss in der Medizin. Gleichzeitig entwickelte sich als Gegenbewegung zum Materialismus der Vitalismus, der wesentlich durch Christian Wilhelm Hufeland geprägt ist.
Im 19.Jahrundert fand man mit Virchow's Zellularpathologie der endgültige Paradigmenwechsel von der Humoralmedizin zur heutigen Schulmedizin.
Von den Naturbetrachtungen Goethe's wurde auch die Naturheilkunde neu inspiriert und belebt (z.B. Priessnitz, Kneipp, Künzle, Bircher-Brenner, Steiner).
Im 20. und 21. Jahrhundert feierte die Medizin in einigen Bereichen grosse Erfolge, wurde aber in der Individualität des kranken Menschen und seinen Bedürfnissen in vielen Fällen nicht gerecht. Diesen Defiziten stellt die Traditionelle Naturheilkunde empirisches Wissen, Intuition, ganzheitliches und liebevolles Denken und Handeln entgegen. 
 
(aus dem Text von Raimann/Ganz/Garvelmann/Bertschi-Stahl/Fehr-Streule)